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Datum

20. Int. Deizisauer Neckar-Open: 06.04. - 10.04.2023 in Deizisau

Die Spiele haben begonnen!

Das 18. Neckar-Open hat begonnen. In seiner Eröffnungsrede durfte der Turnierdirektor Sven Noppes 734 Schachbegeisterte begrüßen, die in den nächsten Tagen über Ostern um Siege, ELO-Punkte und Preisgelder in den drei Opens kämpfen werden. Bedingt durch den stockenden Reiseverkehr dürften es morgen sogar noch ein paar mehr Schacher werden.

Das A-Open ist wie in den letzten Jahren hervorragend besetzt. Allein 6 Spieler, angeführt von der deutschen Nr. 1 Arkadij Naiditsch und vom Titelverteidiger Richard Rapport aus Ungarn haben eine Wertungszahl von über 2600 ELO. Insgesamt sind 16 Großmeister im Feld, 25 Internationale Meister und ungezählte Vertreter etwas niedrigerer "Kasten" wie FM. Viele Stammgäste sind am Start, ich kann mich etwa an kein Neckar-Open erinnern, wo ein Ivan Farago oder ein Spyridon Skembris nicht zugegen war.

Gespannt darf man auf das Abschneiden der "Prinzen" Matthias Blübaum und Dennis Wagner sein. Beide präsentierten sich in der Bundesliga zuletzt in starker Form, konnten beide eine GM-Norm erzielen. Wenn es für Blübaum hier gut läuft, können wir nach dem Turnier den 17. Großmeister begrüßen, nur noch eine Norm fehlt ihm noch zum höchsten Titel im Schach. Dafür wird aber ein guter Start notwendig sein - mit einer Zahl von über 2500 ist Blübaum bereits so oft in der oberen Hälfte, dass er erst ab 3/3 oder eher 4/4 anfangen könnte, Großmeister zugelost zu bekommen. Ähnliches gilt auch für Dennis Wagner.

Matthias Blübaum

Matthias Blübaum

Widmen wir uns lieber zunächst dem heutigen Tagesgeschäft. Und da findet um kurz vor 22 Uhr, als diese Zeilen geschrieben werden, ein furchtbares Blutvergießen statt. Die Meister der Zunft lassen ihre ganze Spielstärke an Amateuren aus, gegen die sie eine Gewinnerwartung von etwa 95% haben. An fünf der ersten zehn Brettern hat die schwächere Seite bereits die weiße Fahne hissen müssen, zufrieden sah man gerade etwa Viktor Laznicka und Eduardo Iturrizaga nach getanem Handwerk die schwäbischen Spezialitäten des Turniercaterings auskosten.

Überraschungen in der ersten Runde sind bei Turnieren dieser Größe und Stärke das eigentliche Salz in der Suppe, bei einem kurzen Blick über die Übertragungsbretter zeichnet sich noch nicht wirklich ab, woher diese kommen sollten. Vielleicht können die Amateure ja irgendwo von einer besseren Fitness profitieren, sollte doch die durchschnittliche Anreisedauer bei ihnen nicht so lang gewesen sein, wie bei so manchem Titelträger.

Trösten wir uns mit der Statistik, dass in den letzten 7 Jahren immer schon in der ersten Runde passiert ist, und das innerhalb der ersten 20 Bretter. Auch wenn wir es natürlich niemandem speziell wünschen würden...

In diesem Sinne: Freuen wir uns auf ein spannendes, schachlich gehaltvolles 18. Neckar-Open!

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